Das aktuelle Themenheft "Raumgestaltung" aus der Reihe "Kleinstkinder in Kita und Tagespflege" (Herder Verlag) bietet fundierte Einblicke in die kindgerechte Gestaltung von Krippenräumen. Die Experten von Kameleon Raumkonzepte teilen darin ihre langjährige Erfahrung aus der Planung pädagogischer Einrichtungen.
Das Heft behandelt alle relevanten Bereiche einer Krippe - vom Gruppenraum über Sanitärbereiche bis zum Außengelände. Dabei wird deutlich: Durchdachte Raumgestaltung ist weit mehr als Dekoration. Sie schafft die Basis für kindliche Entwicklung und unterstützt pädagogische Fachkräfte in ihrer täglichen Arbeit. Besonders wertvoll sind die praxisnahen Checklisten und konkreten Gestaltungsvorschläge.
Die Autoren erläutern, wie Räume sowohl Geborgenheit als auch Autonomie ermöglichen können. Auch aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit und klimaangepasstes Bauen werden aufgegriffen.
Die reich bebilderte Publikation richtet sich an Kita-Leitungen, pädagogische Fachkräfte und Planungsverantwortliche. Sie bietet eine hervorragende Orientierung für Neu- und Umbauprojekte sowie die Optimierung bestehender Räumlichkeiten in Krippen.
Das Themenheft ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Kinder haben ein Recht auf Ruhe und Erholung, auch im Alltag einer Kindertagesstätte. Die individuellen Bedürfnisse der Kinder sind dabei sehr unterschiedlich: Einige möchten schlafen, andere nicht. Auch die Wünsche der Eltern variieren hinsichtlich des Schlafens ihrer Kinder. Hinzu kommen die Ansichten der Fachkräfte darüber, wer schlafen muss, kann oder nicht sollte.
Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Kita-Alltags ist das Bewusstsein dafür, dass Kinder zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Bedürfnisse haben. Dies ermöglicht eine größtmögliche Mitsprache der Kinder nicht nur darüber, ob sie schlafen, sondern auch wie, wie lange und wo. Auch die Option, nur zu ruhen oder mehrmals am Tag Pausen einzulegen, sollte berücksichtigt werden.
Der Alltag in einer Kindertagesstätte mit vielen Menschen kann zwar schön, aber auch anstrengend sein, besonders angesichts der langen Betreuungszeiten. Ein Veränderungsprozess sollte daher mit allen Beteiligten - dem Team der Fachkräfte, den Kindern und den Eltern - besprochen und vorbereitet werden. Dies erfordert Zeit und sorgfältige Planung, da viele Fragen zu klären sind.
Um den Kindern die Möglichkeit zu geben, ihr Ruhebedürfnis bewusst wahrzunehmen, sind Orte notwendig, an denen Ruhen und Schlafen jederzeit möglich ist. Hierfür müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Neben einer aufmerksamen Beobachtung im Alltag können Rückmeldungen der Eltern helfen, das Schlaf- und Ruhebedürfnis der Kinder einzuschätzen. Wenn Kinder im Laufe des Tages Müdigkeit zeigen, sollte dies angesprochen werden, um zu klären, ob die Beobachtung zutreffend ist.
Für Ruhephasen sind überall zugängliche Ruheinseln erforderlich, die die Kinder selbstständig aufsuchen können. Dies gilt auch für Kinder im Hortbereich. In Kinderkrippen und Kindergärten können dies Schlafkörbe sein, die an verschiedenen Orten platziert sind. Kissen, Decken und Bücher ergänzen diese Inseln sinnvoll.
Weitere Möglichkeiten für Ruheinseln können Sofas, Sessel oder Nischen mit Kissen sein. Ein abgedunkelter Schlafraum ist ebenfalls ein wichtiges Angebot für Kinder, die einen ruhigen Ort suchen. In der Umgebung sollten weitere ruhige Räume zur Verfügung stehen, nicht etwa Bewegungsräume, Flure oder Werkstätten.
Es ist vorteilhaft, wenn die Kinder ihren Lieblingsplatz selbst wählen können. Dazu gehört auch die Entscheidung, wer in der Nähe liegt und ob Begleitung beim Ruhen und Schlafen gewünscht ist. Ein Schlafraum mit abgestimmten, erdigen Farbtönen an Wänden und Boden kann die Bedeutung des Raumes unterstreichen.
Eine anregungsreiche Bildungsumgebung erfordert Orte und Möglichkeiten für Erholung, Ruhe und Schlaf. Dies ist ein wesentlicher Aspekt für das Wohlbefinden und die Entwicklung der Kinder in Kindertagesstätten
Ruhe- und Schlafräume
Bewegung ist ein Schlüssel zur Welt In einem Beitrag über Bewegungsräume in der Kita in der Zeitschrift TPS von Februar 2024 plädieren Kameleon-Geschäftsführer Gottfried Schilling und Kameleon-Produktdesigner Tobias Richter dafür, Bewegungsräume so zu planen, dass sie Kinder einladen, selbstbestimmt aktiv zu werden.
Bewegung ist nicht gleich Sport betonen die Kita-Raumfachleute. Sport heißt: Erwachsene geben Bewegungsabläufe vor. Und die Kinder warten oft, bis sie an der Reihe sind, um sie auszuführen. Dadurch bewegen sie sich in Sportstunden vielfach weniger als sonst, und sie können nicht entscheiden, wie sie machen möchten. Zumeist haben solche Sportangebote Unterrichtscharakter und gehen mit Vergleichen und Bewertungen einher. Viele Kinder erhalten den Eindruck: „Ich kann das nicht. Ich bin unsportlich“ und trauen sich immer weniger zu.
Selbstbestimmt bewegen, den eigenen Körper erleben Dabei ist Bewegung insbesondere für junge Kinder ein Schlüssel zu Welt. So eignen sie sich ihre Umgebung an und erleben gleichzeitig die Möglichkeiten, die ihnen der eigene Körper bietet. Indem sie Bewegungsherausforderungen aus eigener Kraft bewältigen, machen sie Selbstwirksamkeitserfahrungen und steigern ihr Selbstwertgefühl. Sie werden gewandter, die Verletzungsgefahr sinkt. Diese Resultate stellen sich jedoch nur dann ein, wenn sich Kinder aus eigenem Antrieb bewegen und dazu die erforderliche Zeit und einen passenden Rahmen erhalten.
Herausfordernde Bewegungsräume schaffen Ideale Bewegungsräume oder -bereiche in Kitas, sind daher so konzipiert, dass sie zum Klettern, Kriechen, Kraxeln, Schaukeln und Bespielen einladen. Bewegungspodeste erfüllen diese Voraussetzungen. Sie bieten über Treppen, Leitern, Wellenstufen, Brücken und Netze unterschiedliche Wege nach oben und in alle Winkel des Einbaus. Mit zunehmendem Alter gelangen die Kinder immer höher hinaus und entdecken neue Orte und Verstecke. So bleibt der Raum spannend und jedes Kind kann ihn sich in seinem eigenen Tempo erobern. In ihrem Beitrag gehen die Autoren außerdem auf den Zusammenhang zwischen Bewegung und Rollenspiel sowie auf den Umgang mit Unfallrisiken ein. Sie betonen die Bedeutung von Rückzugsorten im Raum und geben Tipps für Bewegungsimpulse im Außengelände.
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Ein Tag in der Kita ist anspruchsvoll und fordernd. Daher sind Pausen wichtig. Doch welches Kind will für eine kleine Auszeit extra den Schlafraum aufsuchen? Im inklusiven Familienzentrum Korbach in Nordhessen gibt es daher in jedem Gruppenraum Hochebenen, Höhlen und Nischen – sprich: Rückzugsorte für jeden Geschmack. Stella Rönsch, stellvertretende Einrichtungsleiterin, berichtet darüber in einem Beitrag für die Zeitschrift klein & groß
Dabeisein und gleichzeitig geschützt: Für jedes Kind kann das etwas anderes bedeuten. Kinder mit Schwerstmehrfachbehinderung fänden solche Orte zum Beispiel auf Podesten, sagt Stella Rönsch vom Familienzentrum Korbach. Mobile Kinder zögen sich gerne auf Hochebenen zurück. Introvertierten Kindern komme diese besonders Möglichkeit entgegen. Sie hätten von dort aus das Geschehen im Gruppenraum im Blick, müssten aber nicht befürchten, selbst angesprochen zu werden. Dass Auftanken nicht nur allein geht, beobachtet Stella Rönsch ebenfalls. Manchmal säßen gleich mehrere Kinder dicht an dicht in einer Höhle oder Nische und fühlten sich sichtlich wohl.
Der Beitrag schließt mit fünf Tipps von Kameleon-Raumberaterin Anja von Karstedt. Sie erklärt, was grundsätzlich bei der Positionierung und Gestaltung von Rückzugsorten zu beachten ist.
ZUM FACHARTIKEL
Der Umgang mit dem Personalmangel ist Top-Thema in der Kita-Branche. Träger diskutieren, was sie tun können, um gestresstes Personal zu entlasten. Ein wichtiger Aspekt komme dabei kaum vor, kritisiert Kameleon-Geschäftsführer Gottfried Schilling: das räumliche Umfeld. In einem Fachbeitrag in der Zeitschrift KiTa aktuell zeigt er auf, wie gute Kita-Räume Fachkräfte entlasten können.
„Was der Raum als dritter Erzieher regelt, muss die Fachkraft nicht regeln“, sagt Gottfried Schilling. Anhand von Beispielen verdeutlich der Autor, wie gut gestaltete Räume dazu beitragen Orientierung zu geben, Konfliktpotenziale zu minimieren, Ruhe herzustellen, Stress zu reduzieren und ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen.
Maren Buchholzke, Leiterin und Inhaberin der Stadtzwerge, eines Trägers mit vier Einrichtungen in Heilbronn, berichtet in dem Fachbeitrag von ihren Erfahrungen mit ihren neuen, von Kameleon gestalteten Kita-Räumen. „Die Räume sind überwältigend schön und besitzen eine besondere Kraft“, sagt sie.
Hier können Sie den kompletten Beitrag „Gute Räume entlasten Fachkräfte“ aus KiTa aktuell 2/2023 herunterladen.
In einem Fachbeitrag auf dem Pädagogikportal erzieherin.de geben Kameleon-Geschäftsführer Gottfried Schilling und Anja von Karstedt, Raumberaterin bei Kameleon, Tipps, wie Kita-Teams ihre Räume von Gegenspielern zu Verbündeten machen können.
Unsere Raum-Profis beschäftigen sich in ihrem Artikel auf erzieherin.de mit folgenden Themen:
Unser Ziel: Leser:innen sollen Impulse mitnehmen, die es ihnen ermöglichen, direkt Verbesserungen vorzunehmen und ihre Kita-Räume für Kinder und Team klarer und angenehmer zu gestalten.
ZUM FACHBEITRAG
In der Reggio Pädagogik gilt der Raum nach Eltern und Kita-Fachkräften als dritter Erzieher. Gottfried Schilling beschreibt in einem Beitrag für die Zeitschrift „Meine Kita“, was Kita-Räume können sollten, damit sie dieser Aufgabe gerecht werden.
Vier wesentliche Anforderungen sollten Kita-Räume auf jeden Fall erfüllen, schreibt der Bildungsraum-Profi:
Kurz und prägnant schildert der Beitrag, was dazu beitragen kann, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Der Text gibt erste Einblicke in Raumgestaltungsfragen und macht deutlich, wie komplex das Thema ist. Denn „Bildungsräume sind Pädagogik in 3D“, wie der Autor schreibt.
Für die Headline „Weg mit der Deko!“ hat sich der Verlag vom Tipp inspirieren lassen, der den Beitrag abschließt. Gottfried Schilling regt darin an, auf zweckfreie Dekoration zu verzichten. „In Kitaräume gehört nur das, was Kinder für ihr Spiel benötigen“, schreibt er. Denn zu viele Eindrücke überfordern und erschweren die Orientierung.
Hier können Sie den Beitrag „Weg mit der Deko!“ aus Meine Kita (Ausgabe 4/2022) Seite 18-19 lesen:
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