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    Fachtexte
    Februar 2025
    Ein Herz für Holz: Warum Holzklötze in der Kita überlegen sind

    Bauen und Konstruieren ist ein wesentlicher Bestandteil des Kita-Alltags. Autorin Margit Franz zeigt auf, warum naturbelassene Buchenholzquader gegenüber Plastikbausteinen deutliche Vorteile bieten.

    Während Steckbausteine aus Plastik bei Kindern sehr beliebt sind und in den meisten Kitas zu finden sind, fördern Holzklötze auf besondere Weise die kindliche Entwicklung. Der entscheidende Unterschied: Buchenholzquader können vielseitig und ohne Einschränkungen verwendet werden – hochkant, seitlich oder flächig. Diese Materialoffenheit fordert Kinder heraus, physikalische Gesetzmäßigkeiten zu erkunden.

    Beim Bauen mit Holzklötzen stoßen Kinder auf echte Herausforderungen: Ein überhängendes Holzklötzchen kippt aufgrund des Übergewichts – ein Lernmoment, den Steckbausteine nicht bieten. Diese bleiben dank ihrer Noppenverbindung an Ort und Stelle, unabhängig von physikalischen Gesetzen. Der "Kipp-Moment" wird zum "Kick-Moment", wenn Kinder die Grenzen der Statik ausloten.

    Besonders wichtig ist die Menge des Materials. Das Konzept "gleiches Material in großen Mengen" ermöglicht es Kindern, ihre Bauwerke stehen zu lassen und prozesshaft weiterzubauen. Die Botschaft "Es ist genug für alle da" reduziert Konflikte erheblich.

    Mit Holzbausteinen werden die Bauvorhaben der Kinder mit der Zeit anspruchsvoller. Sie entwickeln zwei wichtige Lerndispositionen nach Margaret Carr: "Engagiertheit" und "Standhalten bei Herausforderungen".

    Trotz der pädagogischen Vorteile von Holzbausteinen greifen viele Kinder zu Steckbausteinen, wenn sie die Wahl haben. Der Grund liegt auf der Hand: bunte Farben sind verlockend, und die meisten kennen diese Steine von zu Hause. Daher sollten pädagogische Teams reflektieren, welches Material konzentrierte Bauprozesse und kindliche Spielentwicklung am besten fördert.

    Die Hauptsache bleibt jedoch: Wenn Kindern Steine in den Weg gelegt werden, bauen sie hoffentlich etwas Tolles daraus.

    Den gesamten bei TPS erschienenen Fachartikel können sie im Original hier lesen